Ich hasse Netzwerken!
Wie du es schaffst dir trotzdem wertvolle Verbindungen aufzubauen
Ich hasse Netzwerken… ganz ehrlich! Dieser zwanghafte Austausch ist für mich wirklich ein Graus. Schon in der Ausbildung habe ich gelernt, dass richtig Netzwerken „das A und O“ ist. „Du brauchst Connections, sonst kommst du nicht weiter.“, so oder so ähnlich hast du es vielleicht auch schon gehört und in einem Teil des Unternehmens in dem ich arbeite, ist es sogar üblich, dass man möglichst immer mit jemand anderem mittags in die Kantine essen geht. Das geht so weit, dass einige über M-o-n-a-t-e Mittags ausgebucht sind oder sogar „Pläne“ dafür entwickelt haben, wann sie mit wem essen gehen (müssen). Ich wurde damit einfach nicht warm. Aber seit kurzem habe ich entdeckt, dass ich einfach anders netzwerke. In diesem Artikel erfährst du, wie du dir auch als Netzwerkmuffel gute Verbindungen aufbauen kannst.
Vielleicht kennst du solche Gedanken:
- Warum soll ich mit jemandem Zeit verbringen, den ich eigentlich gar nicht mag?
- Ich hab gar keinen Bock darauf mich auf Wochen im Voraus zu verplanen
- Ich bin nicht gut darin mich mit fremden Menschen zu verabreden…
Natürlich weiß ich eigentlich, wie wichtig es ist ein funktionierendes Netzwerk zu haben. Ich habe deswegen auch angefangen darüber Bücher zu lesen, was meine Abneigung jedoch nur noch schlimmer gemacht hat. Es fühlte sich alles so falsch und künstlich an. Da stand sogar in einem Buch, dass man „nie alleine essen gehen soll“. Was? Ich mache das gerne!
Doch spätestens seit ich dieses Projekt gestartet habe, habe ich endlich verstanden, das Netzwerken für mich schlicht und ergreifend etwas anderes bedeutet, als in all diesen Ratgebern steht.
Im Artikel „Richtig Schummeln„ habe ich bereits geschrieben, dass ich irgendwann über meinen Schatten springen musste, um um Hilfe zu bitten. Ich nutzte dafür verschiedenste Kontakte in meinem Handy. Einige kannte ich schon lange und sehr gut, andere eher wenig bis gar nicht und gerade mal ein paar Wochen. Doch das liebe*r Träumer*in, ist gar nicht wichtig. Das Einzige was wichtige ist, ist: Ich hatte die Telefonnummer und ich wusste in welchem Bereich derjenige/diejenige besser war als ich. Also musste ich nur noch mein Ego überwinden und sie anrufen oder anschreiben. Du fragst dich vielleicht „warum Ego überwinden?“… nun, ich bin jemand der ungerne nur „nimmt“. Ich möchte etwas zurück geben können. Und das sage ich auch immer, wenn ich um etwas bitte. Für mich hat das etwas mit Respekt dem anderen gegenüber zu tun. Auch wenn ich oft nicht gleich etwas zurückgeben kann, so wird der Moment kommen, oder ich denke mir etwas aus, um „Danke“ zu sagen.
Das ist für mich richtig Netzwerken… Nichts anderes:
- Du musst wissen in was Menschen gut sind
- Um Hilfe bitten
- Nachdenken wie du ihnen wiederum helfen kannst.
Und das schöne an diesem Prinzip ist, es verselbstständigt sich. Wie oft habe ich schon gehört (oder selber gesagt) „Ich kann dir da leider nicht helfen, aber ich kenne jemanden. Warte, ich schicke dir die Telefonnummer“. So erhältst du unheimlich schnell ein größeres „Team“ in dem du dir Unterstützung holen kannst.
Musst du also doch mit Menschen Mittagessen gehen, die du nicht magst?
Ich tue es nicht, denn dafür ist mir meine Zeit zu schade. Ich gehe mit Menschen essen die ich mag oder die ich interessant finde. Was uns, liebe*r Träumer*in, zu Punkt zwei auf der „richtig Netzwerken“ Liste bringt.
Zugegeben der Schritt erfordert Mut, aber ich wurde noch nie (!) dabei enttäuscht.
Kennst du das, wenn du jemanden in einem Meeting erlebst oder auf einer Party oder gar auf einer Bühne siehst (…diese Liste kannst du unendlich weiterführen) und einfach nur denkst „WOW!“, aber vielleicht fehlt dir irgendwie ein Thema um ins Gespräch zu kommen.
Achtung, jetzt kommt’s: Geh doch mal mit demjenigen zum Mittag!
Oder Kaffee, oder Bier und nimm all deinen Mut zusammen und sprich die Person an (oder, wenn du wie ich da eher ein Schisser bist: Schreib eine Email). Schreib ihr, warum du sie gerne kennenlernen willst. Ich habe das unter anderem mit einer tollen Frau gemacht. Ihr Name ist Karina Besold. Ich habe schon mal in kognito von ihr gesprochen (hier kannst du die Story lesen) und heute sind wir in regelmäßigem Kontakt und haben gefühlte 1000 Themen, die wir gemeinsam bewegen oder zu denen wir uns austauschen. Geben und nehmen…
Zuletzt noch ein Thema, an dem ich selber auch ständig arbeiten muss.
REGELMÄßIGKEIT.
Ohne Witz, es gibt Apps, die einen daran erinnern sich bei Personen im Netzwerk zu melden. Und nein, ich finde die nicht latent doof, denn auch ich bin wirklich nicht sonderlich gut drin mich regelmäßig zu melden und doch, liebe*r Träumer*in, wenn du in deinem Netzwerk mit Nehmen UND Geben arbeitest, entsteht ganz automatisch ein regelmäßiger Austausch! Ganz ohne App. Ein richtiges Netzwerk.
Jetzt denkst du vielleicht, ist ja alles ganz schön, aber in meinem Umfeld kann mir keiner helfen, ich kenne niemanden mit dem ich mich verbinden könnte, denn gerade wenn deine Themen spezieller sind, kommt das Problem schnell hoch. Ich ermutige dich hiermit ganz offiziell: Geh zu Events und Netzwerktreffen (ja ich weiß, vor einem Jahr hätte ich jetzt auch die Augen verdreht), die genau zu deinem Thema passen. Facebook hat eine Veranstaltungsapp die ich oft nutze und die Meet-up App hat mir die oben stehende tolle Frau empfohlen. Beide sehr gut und kostenfrei. Schnapp dir eine*n Freund*in und los gehts. Weißt du noch? #Mutanfall
Bist du bereit?
Deine Traumverwirklicherin
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