Interview!
Lena Samuels – Model werden und weitere Träume
Hallo Lena, danke, dass du dir heute Zeit nimmst uns von deinem Leben als Model zu berichten. Wir kennen uns aus der Schulzeit (ist das lange her) und dann habe ich staunend deinen Weg auf Social Media verfolgt. Stell dich doch erstmal kurz vor :)
Hallo Sina, ja genau, lange ist es her. Ich arbeite mittlerweile seit 2007 hauptberuflich als Model mit einer längeren Unterbrechung, in der ich Mutter einer wundervollen Tochter geworden bin. Nebenbei studiere ich an der FernUni Hagen Psychologie und sehe mich momentan eigentlich noch als Vollzeit Mama.
Wie bist du ins Modelgeschäft gekommen?
Ich wurde tatsächlich, wie man das öfter mal so hört angesprochen, als ich in der Schlange bei der Post stand. Daher kann ich auch nicht sagen, dass es direkt ein Traum von mir war. Du weißt ja – wie wir beiden aufgewachsen sind, inmitten der Pampa kommt man nicht so schnell auf die Idee „Ich werde Model“ ,…wobei, heutzutage vielleicht schon ☺
Das Geschäft wirkt von außen auf jeden Fall wie ein hartes Geschäft. Wie hast du es geschafft erfolgreich, aber doch „geerdet“ zu sein.
Ich denke mein Glück war auch das Timing. Viele Models fangen neben der Schule mit dem Beruf an, da sind sie gerade einmal 14 oder 15 . Ich finde diese Zeit ist eine so sensible Zeit, gerade in der Pubertät lernt man doch so viel über sich und seinen Körper. In dieser Phase permanent nach dem Äußeren beurteilt zu werden muss sehr hart sein. Ich habe da tatsächlich recht spät, nach dem Abi angefangen und konnte Negativität oft besser abprallen lassen und wusste schon von ein paar anderen meiner Stärken die nichts mit dem Beruf oder Model werden zu tun haben.
Wer hat dich auf deinem Weg Model zu werden unterstützt? Wie haben sie das getan?
Ich bin ohnehin der Meinung, dass jeder erfolgreiche Mensch auf Hilfe angewiesen ist. Kein glücklicher Mensch regelt alles für sich allein. Mir haben so viele Menschen auf dem Weg geholfen. Manchmal sind es auch die kleinen Dinge in kleinen Situationen: Ein Ohr, eine Hand, die uns in entscheidenden Momenten die Augen öffnen, motivieren oder uns einfach nur stärken, dadurch, dass wir uns besser fühlen. Hier konkrete Menschen zu nennen verkennt die Hilfe, die ich von so vielen Menschen erfahren durfte, generell in meinem Leben. Man muss nur auch „ja“ dazu sagen ☺.
Gab es negative Reaktionen auf deinen Traum Model zu werden? Wie bist du damit umgegangen?
Neben viel Kritik an meinem Äußeren wurde sicherlich auch oft mein Wunsch kritisiert einen scheinbar so oberflächlichen Beruf auszuüben, der noch dazu so unsicher ist. Ich habe generell viel Vertrauen in mein Leben und dass, wenn ich mich im tiefen Inneren für eine Sache entscheide sich notwendige Türen öffnen werden. Dieses Vertrauen hat mich sicherlich oft getragen. Außerdem ist es auch an mir mit wie viel Inhalt und Freude und schönen, tiefen Begegnungen ich diesen Beruf fülle, sodass er nicht oberflächlich sein muss.
Ich denke gerade bei negativen Reaktionen ist es immer wichtig hinzuschauen: „Was löst diese Kritik in mir aus? Macht sie mich vielleicht wütend oder traurig und wenn ja, warum?“ Wenn ich dann für mich beantworten kann, dass es zwar andere nicht nachvollziehen können, ich aber meine Wahrheit lebe ist alles in Ordnung und ich kann weitermachen.
Was waren die schönsten Momente die du als Model erlebt hast? (Vielleicht auch schönster Job?)
Ich hatte super viele tolle Momente, tolle Locations in der Natur, interessante Begegnungen, plötzlich in Las Vegas, irgendwo in Spanien im Wald am Kran hängen oder in Neu-Delhi auf der Fashionweek laufen. Das alles waren wunderbare Erfahrungen und auch hier gibt es unendlich viele kleine, schöne Momente wie zum Beispiel als ich Sommersprossen geschminkt bekommen habe.
Welche schwierigen Momente hast du durchlebt und vor allem, wie hast du es geschafft diesezu überwinden? Wolltest du irgendwann hinschmeißen?
Ganz ganz viele schwierige Momente hatte ich!! Mit so viel Ablehnung auf einmal umzugehen ist nicht immer leicht. In Paris oder London bei den Castings für die Fashionweek rennt man oft den ganzen Tag durch die Stadt und bekommt am Ende oft keinen Job und ist zudem mit alldem recht allein. In den meisten Momenten habe ich einfach weitergemacht und das Loch überwunden. Ich finde es aber genauso wichtig Grenzen zu setzen und in einigen Situationen dann auch auf sich und seinen Körper zu hören und den eigenen Traum immer wieder zu hinterfragen.
Es darf unangenehm werden und ich möchte meine Komfortzone dehnen, aber nicht für den Preis meiner Gesundheit, auch nicht meiner mentalen. Es gab tatsächlich Situationen in denen bin ich mitten im Casting-Run in einen Starbucks gerannt und habe mir einen Flug nach Hause gebucht. Die Agentur fand das nicht so lustig aber ich musste an dieser Stelle auf mein Bauchgefühl hören.
Wenn jemand auch den Traum hat Model zu werden, welche Ratschläge würdest du ihm oder ihr geben bzgl. des Starts?
Das Business hat sich in den letzten Jahren sehr gewandelt. Mittlerweile wird man auf den Castings nach den Followerzahlen gefragt und Dinge wie das Aussehen geraten etwas in den Hintergrund, solange man hilfreich für die Reichweite, sprich das Marketing ist. Das klingt erst einmal sehr negativ, birgt aber auch viele neue Chancen. Man ist nicht mehr allein auf die Agentur und einen Agenten angewiesen sondern kann endlich Einfluss auf die eigene Karriere nehmen. Individualität und die Persönlichkeit stehen dadurch mehr im Fokus, da sich auf Instagram niemand für „das Normale“ interessiert. Somit würde ich zum Start raten sich um den Instagram Account zu kümmern und sich dann eine gute Agentur zu suchen.
Wie sehen deine nächsten Träume aus?
Ich werde das Modeln definitiv weiter machen. Meine nächsten Träume sind allerdings eine tolle Zeit mit meiner Tochter zu haben, mein Studium abzuschließen und mir ein zweites Standbein aufzubauen. Das ist als Mutter einfach entspannter, nicht mehr komplett aufs Modeln angewiesen zu sein, zumal ich nicht mehr so flexibel bin.
Was möchtest du anderen Träumerinnen und Träumern mitgeben?
Habt Vertrauen in das Timing , alles soll genau so sein wie es ist und wenn irgendetwas mal nicht klappt, war auch das genau der richtige Schritt zum Ziel. Glücklich ist dann der, der flexibel ist – Ziele sind wichtig und toll aber der Weg wird sicher ganz anders aussehen als wir es uns jemals hätten ausmalen können. Lenkt den Fokus immer und immer wieder auf das Schöne und euer Leben wird magisch sein!
Vielen Vielen Dank für dieses inspirierende Interview Lena. Ich wünsche dir auf deinem weiteren Weg alles Gute. Ich werde ihn garantiert auf Social Media verfolgen!
Wenn du das auch möchtest, liebe*r Träumer*in, dann kannst du Lena hier auf Instagram und hier auf YouTube finden!
Model ist nicht dein Traumjob? Du bist noch auf der Suche, was du wirklich willst? Vielleicht hilft dir das hier.
Bist du bereit deine Träume anzugehen? Dann lass uns doch einen ersten Plan gemeinsam schmieden KLICK.
Jetzt, nicht später!
Deine Traumverwirklicherin
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