Interview

Durch die eigenen Träume helfen

Manchmal gibt es Menschen, die ploppen einfach so im richtigen Moment in deinem Leben auf :). Mit Lydia Wieshoff-Schumann ist mir das so ergangen… Gott sei Dank! Im Rahmen einer Produktentwicklung mit unserer Firma zur Unterstützung des brainstorming Prozesses (neugierig? Hier geht es zu den brainstorming cards (Werbung)), brauchten wir Tester. Ich ging auf einen Ex-Arbeitskollegen zu, der begeistert zusagte und mir dann anbot, dass seine Mama die absolut geeignete Testerin wäre. „Äh, ja… klar,… warum nicht?“ dachte ich noch, vertraute aber natürlich auf sein Urteil. Und wie recht er hatte.

Die Autorin Lydia Wieshoff-Schuhmann bestärkt Menschen ihren ureigensten selbstbestimmten Weg zu gehen. Das Thema Inklusion liegt ihr seit ihren Berufsanfängen bei der Lebenshilfe sehr am Herzen. Viel später baute sie als pädagogische Leitung ein Sozialkaufhaus mit auf und konnte zahlreich erleben, dass ermöglichte Teilhabe die Menschen glücklicher macht. Die Umsetzung von gelebter Inklusion zieht sich wie ein roter Faden durch ihre berufliche Vita.  Inklusion ist machbar und bereichert alle Menschen ist ihre Maxime.

Richtig aufmerksam wurde ich dann auch noch, als ich sah dass Sie ein Projekt namens „talking hands“ unterstützt (Werbung). Was das ist und was Lydias nächste Projekte sind? Auf geht es ins Interview:

Was ist talking hands?

„Talking hands“ sind Daumenkinos, die als Unterstützung in der Kommunikation für Kinder mit Handicap entwickelt worden sind. Zwei Gründerinnen haben diese in der TV-Show „Höhle der Löwen“ (Werbung) vorgestellt. Sofort hatte ich die Idee, dass diese Daumenkinos auch über diesen Anwendungsbereich hinaus eingesetzt werden könnten.

Wie bist du zu dem Projekt gekommen?

Es geht in Beziehungen immer um das Thema Kommunikation und Gleichwürdigkeit. Die Herausforderung besteht darin, dies in der Praxis umzusetzen. Wie können wir einen Kontakt auf Augenhöhe herstellen? Die Daumenkinos können dafür als Brücke genutzt werden. Natürlich habe ich im Vorfeld Kontakt mit den Gründerinnen aufgenommen und sie um ihr Einverständnis gebeten. Wir hatten mehrere Videokonferenzen und ein persönliches Treffen, bei dem ich ihnen ein Buchexemplar (Werbung) von mir überreicht habe.

Ein Buch schreiben … Das ist für viele ein Ziel im Leben. Aber viele stehen vor diesem gigantischen Projekt und wissen gar nicht, wie sie anfangen sollen. Wie war dein Vorgehen?

Ein Buch zu schreiben, stand auf meiner Bucket List. Mein damals 10-jähriger Sohn hörte einen Freund von uns erzählen, dass er ein Buch geschrieben habe und dafür 5000 DM bekommen hätte. Mein Sohn sprach mich später darauf an und sagte: „Mama, warum schreibst Du kein Buch?“. Ich versprach ihm, dass ich irgendwann ein Buch schreiben würde. Inzwischen sind es schon zwei Bücher geworden.

Mein Vorgehen war inspiriert von dem Buch „ Leben Schreiben Atmen“ von Doris Dörrie . Meinen Mut nahm ich daraus, dass ich überlegte, wie viele Menschen ich im Bekanntenkreis hatte, die schon ein Buch geschrieben und veröffentlicht hatten. Das waren fünfzehn, die zu den unterschiedlichsten Themen geschrieben hatten.

Eines Sonntagvormittags habe ich mir meinen Laptop geschnappt und einfach losgelegt. Die Überschriften entstanden erst später. Eine spannende Erfahrung war, dass ich anfänglich davon ausging, dass mein Kopf sehr voll wäre. Als ich mich dann leer geschrieben hatte, waren es nur drei Buchseiten. Und damit begann dann das eigentliche Buchschreiben und manchmal saß ich einfach nur da und war mit Nachdenken beschäftigt. Andere Ideen kamen in der S-Bahn oder beim Kochen. Dann hieß es sofort, die Gedanken aufzuschreiben.

Als ich mein Buch als fertiggestellt betrachtete, habe ich die Fassung an Freundinnen und Arbeitskolleginnen per E-Mail verschickt. So kamen einige Anregungen zurück. Manche habe ich umgesetzt. Andere nicht.

Ich hatte mir selbst einen Abgabetermin gesetzt. Einen Tag davor habe ich das ganze Manuskript ausgedruckt, zerschnitten und neu zusammengesetzt. Mit dieser letzten Fassung war ich dann zufrieden.

Welche Tipps hast du für Menschen mit dem gleichen Ziel?

Das erste Buch ist nicht perfekt. Man lernt immer dazu beim Machen. Einfach anfangen und es erstmal für sich behalten. Die Menschen, die noch nie ein Buch geschrieben haben, wollen immer Tipps geben. Das finde ich sehr lustig. Es gibt kein Rezept dafür. Einfach machen, seinen persönlichen Stil verfolgen und sich an dem Ergebnis erfreuen.

Was ist dein nächstes Projekt, was du angehst?

Tatsächlich plane ich, ein drittes Buch zu schreiben. Aber zurzeit reift es noch in meinem Kopf. Ich hätte Lust eine Geschichte zu schreiben.

Was ist ein Traum von dir? Und wie wirst du ihn angehen?

Ich lebe jeden Tag meine Träume. Privat wie auch beruflich. Ich bin bereit, Neues auszuprobieren und immer dazuzulernen. Ich versuche, mich auf das Jetzt und das Positive zu konzentrieren. Ich sehe regelmäßig meine Herzensmenschen und wir verbringen bewusst intensive Zeit miteinander. Ich lerne neue, interessante Menschen kennen. Das Leben mit seinen Windungen und auch Schicksalsschlägen kommt ungefragt um die Ecke. Gut aufgetankt und im guten Kontakt mit Menschen, kann ich diese besser aushalten und im besten Falle anderen eine Hilfe sein. Ich wohne direkt am Wasser mit Blick auf den Hafen. Da ist Urlaubsfeeling garantiert. Ich werde dieses Jahr mehr Aufgaben auf unserem Motorboot bekommen. Das heißt auch Lernen und Herausforderungen annehmen. Ich liebe es, Podcasts zu hören. Seit einem halben Jahr nehme ich im Rahmen des Ernährungsrates Berlin auch selber Podcasts auf. Das macht riesigen Spaß. Ich möchte dieses Jahr einige Sätze Spanisch lernen, damit ich in meinem nächsten Urlaub der Illusion, dass ich eigentlich immer in Spanien wohne, noch besser nachspüren kann.

Freiberuflich übernehme ich dieses Jahr im Auftrag des Jugendamts eine Supervisionsgruppe. Hauptberuflich bin ich von den ganz Kleinen jetzt zu den Menschen am Lebensabend gewechselt. Ich werde in Berlin bei einer Vernissage über Unternehmerinnen teilnehmen. Dort werde ich eine von 100 Frauen sein, die porträtiert und mit einem Steckbrief vorgestellt werden. Bei der Vernissage werden viele der teilnehmenden Frauen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz dabei sein. Vielleicht ein Traum, der sich erfüllt in dieser Form als Coach, Supervisorin und Autorin sichtbar gemacht zu werden; ein Traum von dem ich gar nicht wusste. Vieles kommt auf mich zu und am Rande entwickeln sich neue Wege.

Der Beruf des Coaches ist für viele sehr attraktiv. Wie bist du zu dem Beruf gekommen?

Ich habe mit Menschen gearbeitet, die seit vielen Jahren durch Schicksalsschläge persönlich oder gesundheitlich nicht mehr zurück in die gesellschaftliche Teilhabe gelangt sind. Diese wurden als Störer oder Verweigerer wahrgenommen. Dies führte dazu, dass ihnen wenig Hilfen angeboten wurden. Mein damaliger Arbeitgeber finanzierte mir die Business Coaching Ausbildung bei Nordwind Solution in Hamburg. Vorab hatte ich bereits eine systemische Ausbildung und eine Seelsorgerische Ausbildung absolviert. Von Haus aus bin ich Pädagogin. Auf einmal fügten sich alle Puzzleteilchen zusammen. Mein Backgroundwissen verbunden mit dem Coaching und nun auch mit der Supervisionsausbildung führen zu einer 100 % Kundenzufriedenheit. Eine Grundvoraussetzung ist, dass man Menschen mag und bereit ist, sie auf ihren eigenen Wegen zu begleiten. Ich begegnete in meiner Ausbildung Menschen, die wussten bei dem 3. Satz des Coachee bereits die Lösung. Diese sollten dann lieber ins Fach Beraterin oder Trainerin wechseln und können dort sicher sehr gute Arbeit leisten. Als Coach brauchen wir viel Geduld und einen guten Methodenkoffer, denn beim Coaching geht es darum, dass der Coachee seine Lösungen für sich selbst findet. Der Coach ermöglicht ihm dabei mit verschiedensten Methoden, den eigenen Lösungsweg zu finden und zu gehen.

Was macht Dein Coaching besonders?

Ich führe nur Kurzzeitcoaching durch. In der Regel kommen der Coachee einmal für 2,5 Stunden zu mir. Danach geht er mit seiner Lösung aus der Sitzung. Das hat bisher bei allen Sitzungen zu 100 % funktioniert. Natürlich habe ich Kunden, die dann nach einem halben Jahr nochmal zu mir kommen; dann aber mit einer anderen Fragestellung. Ich bin selber immer am meisten überrascht, wie gut das funktioniert. Es erscheint ein bisschen wie Zauberei, aber in Wirklichkeit ist es die Methode. Das macht auf jeden Fall mich und auch den Coachee glücklich. Deswegen ist Coaching für mich auch eine Herzenssache.

Was rätst du Menschen, die die Coachingausbildung in Betracht ziehen?

Ich habe auf jeden Fall sehr dadurch profitiert, eine anerkannte Ausbildung zum Coach absolviert zu haben. Ich hatte meine Prüfung vor der IHK Stade. Meine Ausbildung bei Nordwind Solution kann ich sehr empfehlen. Ich profitiere immer noch von den intensiven Ausbildungen und den Feedbacks. Es gibt Möglichkeiten, dass der Arbeitgeber die Ausbildung bezuschussen kann.

Liebe Lydia, ich danke dir für dieses inspirierende Interview und wünsche dir für all deine Ziele alles Gute! Und um dich bei einem Traum direkt zu unterstützen sage ich: ¡Hasta la vista!

Sina

Deine Traumverwirklicherin