Feedback!

Ich geh mich kurz übergeben – entschuldige –

„Bevor wir richtig loslegen, lasst uns kurz über Feedbackregeln sprechen…“ Augen verdrehen, Facepalm, sorry ich geh so lange aufs Klo. Wer kennt es noch? In diversen Seminaren, auf der Arbeit in Gruppenrunden oder weil gerade mal wieder eine Unternehmensberatung vorbei kommt, irgendwann holen sie einen wieder ein. Die Feedbackregeln. Und ich kenne kaum jemanden der nicht davon genervt ist. Doch um sich zu verbessern, kommt man nicht um Feedback drumrum. Eine Zwickmühle. In diesem Artikel räume ich mal auf mit den Feedbackregeln und erkläre dir, wie du dir wirklich hilfreiche Rückmeldungen einholst.

Eins vorweg:

Ich habe als Leanmanagerin und Vertriebstrainerin bzw. -Coach gearbeitet, (bzw. tue das immer noch) und ich muss es mal loswerden. Ich könnte brechen wenn jemand mit den Feedbackregeln um die Ecke kommt. Als Trainer muss ich ja den Schein waren und immer artig mitmachen (das ist dann übrigens nur der Fall, weil ich zu höflich bin nicht mit dem Kopf auf der Tischplatte aufzuschlagen), aber innerlich sperrt sich da einiges. Natürlich weiß ich warum man das als Trainer macht: Du willst sicher gehen, dass sich keiner durch Feedback beleidigt oder angegriffen fühlt. Damit das nicht passiert, gibt es eine bestimmte „Reihenfolge“ im Vorgehen, die das eher verhindert, doch dazu später mehr. Das Ding ist, in den meisten Situationen will ich gar kein Feedback haben. Kennst du das, liebe*r Träumer*in? Zeit mal neue Feedbackregeln aufzustellen. Ich habe nur drei… bist du bereit?

Feedback von Idioten – Feedbackregel Nummer 1

Der schlimmste Fall. Es gibt dir jemand Feedback den du für eine komplette Hohlnuss hältst. Entschuldige meine Worte, aber das bringt doch nichts. Bei mir geht da sofort das Radio im Kopf an und ich höre eh nicht zu. Es kann sogar sein, dass rein sachlich stimmt was der Feedbackgeber mir da sagt, aber ich würde es nicht annehmen. Nenn mich unprofessionell, aber um Feedback annehmen zu können, muss ich denjenigen vor mir wertschätzen und akzeptieren können. Das ist nunmal die Wahrheit.

Das hat auch nichts mit „Fachlichkeit“ zu tun, selbst wenn jemand absolut keine Ahnung von der Materie hat, ich ihn oder sie aber schätze, höre ich mir das Feedback sehr gerne an! Oft ist dies sogar noch mehr wert, als jemand der im gleichen Metier arbeitet. Tu dir also selbst einen Gefallen: Hol dir AKTIV Feedback von Menschen die du respektierst und zu denen du aufschaust, so wirst du das Feedback viel schneller hinterfragen, um es anzunehmen und vielleicht sogar noch Hilfe erhalten beim besser werden (die du gerne annehmen wirst). 

Feedback im Zwang – Feedbackregel Nummer 2

Als Trainer ist es mir unheimlich wichtig am Ende eines Trainings Feedback zu bekommen. Doch seien wir mal ehrlich, kennst du das liebe*r Träumerin, man möchte dem da vorne ja nicht „wehtun“ oder nach der 5. Person sagt man „Ja ich sehe das so wie mein Vorgänger“. Super, danke. Hilft das? Nicht wirklich… Aber wenn ich so eine Feedbackrunde mache, provoziere ich es ja auch. Also, Hinterfrage einmal wie du nach Feedback fragst. Ab und zu gebe ich allen Teilnehmern einen Klebezettel den sie anonym beschreiben können, wie sie das Training fanden. Und den kleben Sie mir an die Ausgangstür wenn sie gehen. DAS ist ehrliches Feedback. Vielleicht traut sich dein Gegenüber halt einfach nicht dir die Wahrheit zu sagen. Vielleicht kannst du auch anonym um Feedback bitten oder völlig fremde Menschen fragen.

Feedback unter Zeitdruck – Feedbackregel Nummer 3

Gleiche Situation wie Nummer 2 – alle wollen nach Hause. Das Feedback wird hier nicht sonderlich „tief“ und hilfreich sein, eher ein „ja, ja, mach hin!“. Wenn du wirklich tiefes Feedback willst nimm dir Zeit und suche dir ein oder zwei Menschen aus (Regel Nummer 1). Mach vielleicht sogar einen Termin dafür! 

„Feedback ist ein (kein) Geschenk“ – Feedbackregel zur inneren Einstellung

„…man kann es annehmen oder lassen“. Noch so ein Spruch der nur halb wahr ist, denn eigentlich ist für mich „um Feedback fragen“ ein Geschenk. Wenn ich jemanden um Feedback bitte (Regel 1, 2, 3) dann ist mir die Person sehr wichtig und ich schätze ihre Meinung. In diesem Fall fehlt nur noch eins:

Meine eigene Einstellung.

Natürlich ist es wichtige, dass du als Feedbackgeber erst einmal genau beschreiben solltest wie du die Situation wahrgenommen hast und was das bei dir ausgelöst hast, das sind die eigentlichen Feedbackregeln (ich verlinke sie dir hier nochmal). Letztlich ist es aber fast egal, ob der Feedbackgeber die eigentlich richtigen Regeln kennt, denn wenn alle 3 oben stehenden „Regeln“ eingehalten worden WILL ICH HÖREN was du zu sagen hast. Dann kannst du mich kaum verletzen, denn falls das Feedback schlecht ist, muss ich es von dir hören (hinterher zum trösten streicheln hilft aber). 

Liebe*r Träumer*in, Feedback ist wirklich, wirklich, wirklich wichtig um besser zu werden in dem was du machen möchtest. Nur durchs üben, Feedback bekommen und nochmal machen, wirst du besser werden. Mach es dir nicht schwerer als es sein muss. Beherzige meine 3 Feedbackregeln und du wirst schnell merken, dass eine Rückmeldung Gold wert ist! Ansonsten sei nicht zu hart zu den Trainern die mit dir die Feedbackregeln zum trilliardsten Mal durchgehen – sie wissen es nicht besser, Zeit für Feedback? Hihi…

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Jetzt, nicht später!

Deine Traumverwirklicherin